Der Anfang der Grafschafter SG (GSG) war nicht einfach und es gab viel Skepsis, aber heute hat sich der Zusammenschluss der Grafschafter Vereine vollständig etabliert und als sinnvoller Weg erwiesen. Alles begann 2016 zunächst nur mit der A-Jugend: Um in dieser Altersklasse überhaupt noch genügend Spieler für eine Mannschaft zusammen zu bekommen, schlossen sich damals die Grafschafter Jugendabteilungen der JSG Bengen/Leimersdorf/Lantershofen/Birresdorf und die Grafschafter SpVgg (GSV) zusammen. Ein Jahr später wurde dieses Konzept auf die komplette Jugend ausgeweitet, da generell vor allem in den älteren Jahrgängen Spielermangel herrschte. Aber auch in den jüngeren Altersklassen ergaben sich so bessere Möglichkeiten, die Mannschaften zu gestalten. Als dann zur Saison 2018/19 auch die Seniorenmannschaften von FSG Bengen/Lantershofen/Birresdorf und GSV fusioniert werden sollten, waren die Proteste teilweise relativ groß, was auch zur Neugründung der Escher Mannschaft führte. Für die Verantwortlichen war dieser Schritt eine logische Konsequenz aus der Fusion der Jugendmannschaften, da auf diese Weise Spielerinnen und Spieler von den Bambini bis zu den Senioren durchgehend gemeinsam ihrem Hobby nachgehen können. In einigen Aspekten wurde dieser Schritte damals nicht ausreichend kommuniziert und manches wurde unglücklich gehandhabt, aber insgesamt zeigte sich, dass dies dennoch der richtige Entschluss war. Allein die GSG bietet aktuell Jugendfußball in der Grafschaft an und dies für alle Altersklassen. Damit wird nicht nur ein breit aufgestelltes Fußball-Angebot für die Grafschafter Jugend ermöglicht, es erfolgt auch eine Ausbildung von Spielern über viele Jahre, die bis in den Seniorenbereich reicht. Zudem konnten zahlreiche Spieler aus den von der Flut betroffenen Gebieten aufgenommen werden, deren Heimatvereine zurzeit keinen Fußball anbieten können.
Gerade im Seniorenbereich zeigen sich jetzt deutliche Erfolge, die die neue Struktur eröffnet hat. In den ersten Jahren der Fusion tat man sich schwer und trat zunächst nur mit zwei Herrenmannschaften an. Mittlerweile sind drei Teams am Start, die eine sehr gute Entwicklung über die Jahre gemacht haben. So schaffte die erste Mannschaft im Sommer den Aufstieg und steht zurzeit souverän auf dem zweiten Tabellenplatz der Kreisliga A. Der zweiten Mannschaft gelang dieses Jahr ebenfalls der Aufstieg und sie platziert sich derzeit gefestigt im Mittelfeld der B-Klasse. Auch die dritte Mannschaft hat in der Kreisliga D Kontakt zu den Aufstiegsrängen. Alles in allem ein sehr erfreuliches Bild, das durch die Damenmannschaft komplettiert wird, die seit Jahren eine gute Rolle in der Bezirksliga spielt.
Zusammenfassend wird deutlich, dass mit dem Zusammenschluss der Fußballabteilungen von SpFr Bengen, Birresdorfer SC, Grafschafter SV und VfB Lantershofen der richtige Schritt gegangen wurde. Dies ist auch sehr gut daran zu erkennen, dass sich die Spieler heute alle als Grafschafter fühlen (und oft gar nicht mehr wissen, zu welchem Stammverein sie gehören), sich das GSG-Logo etabliert hat und kaum jemand den alten Zeiten nachtrauert.
Was viele nicht wahrnehmen, ist der riesige Bedarf an ehrenamtlichem Engagement, sowohl in den Vereinsstrukturen als auch bei den Trainern und Betreuern. Die GSG kann sich glücklich schätzen, Jahr für Jahr engagierte Personen zu finden, die eine grandiose Arbeit bei der Betreuung der Kinder leisten und dafür viel Freizeit opfern. Der Aufwand, alle Posten jährlich zu besetzen, ist enorm und in den übergeordneten Strukturen würde sich die GSG-Leitung über weitere Helfer freuen. Dort werden dringend weitere Ehrenamtler gesucht, die beispielsweise die Jugendmannschaften koordinieren, bei der Organisation unterstützen oder sich um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kümmern. Wer sich vorstellen kann, dort eine kleinere oder größere Aufgabe zu übernehmen, ist herzlich willkommen.
Abschließend wünscht die Leitung der Grafschafter SG mit den Vorständen der beteiligten Vereine allen eine schöne und erholsame Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr. Hoffen wir, dass die Erfolgsgeschichte „Grafschafter SG“ weitergeschrieben werden kann und wir friedlich und gesund durchgehend unser Hobby ausüben können.