Grafschafter Schiri legt eine steile Karriere hin

Schiedsrichter Fabian Schneider beim Einlaufen mit Gespann und Mannschaften beim Derby zwischen den Lokalrivalen Ahrweiler und Dernau. (Alle Fotos in diesem Bericht: Andreas Ennenbach)
Schiedsrichter Fabian Schneider mit seinem Team.
Ein Pfiff, ein Zeichen und schon weiß jeder, wo es langgeht. Schiedsrichter Fabian Schneider beim Derby zwischen des Lokalrivalen Ahrweiler und Dernau.
Stets das Spielgeschehen im Blickvon Schiedsrichter Fabian Schneider beim Derby zwischen den Lokalrivalen Ahrweiler und Dernau.

Fabian Schneider steigt in die Regionalliga Südwest auf

Der 24-jährige Grafschafter Fabian Schneider wird ab der Saison 2018/2019 Fußballspiele in der Regionalliga Südwest pfeifen. Mit dieser aufregenden Neuigkeit erfüllt sich ein langgehegter Traum für den jungen Mann aus Grafschaft-Gelsdorf. Fabian Schneider, der bereits seit 2008 aktiver Schiri und seit noch längerer Zeit dem Fußball verbunden ist, schnürte bereits im frühen Kindheitsalter seine Schuhe für diverse Jugendmannschaften der Grafschafter Spielvereinigung. Früh stand also seine Leidenschaft für den Fußball-Sport fest. Der Kindheitstraum eines jeden Jugendlichen, irgendwann einmal Bundesligaprofi zu werden, platzte bei Schneider jedoch spätestens nach einer Sportverletzung in jungen Jahren. Nach seinem Innenbandriss stellte sich für den gebürtigen Gelsdorfer die Frage, wie er der Sportart dennoch erhalten bleiben konnte, ohne selbst gegen den Ball zu treten. „Letztlich bleibt einem lediglich die Wahl zwischen dem Job als Fußballtrainer, oder aber das Amt des Schiedsrichters auszufüllen“, reflektiert Schneider. Wie sich einige Jahre später herausstellen sollte, hat er offensichtlich den richtigen Weg eingeschlagen.

Begonnen hat seine Schiedsrichter-Karriere vor gut zehn Jahren, als Fabian Schneider das erste Mal als Spielleiter von Jugendspielen im Kreis Rhein/Ahr auf dem Fußballfeld stand. Bereits damals merkten seine Förderer, zu denen er selbst insbesondere Markus Wozlawek (Obmann), Alexander Müller (Lehrwart) und seine Mutter zählt, dass der Grafschafter das Gen eines talentierten Nachwuchsschiedsrichters in sich trägt. Nach kurzer Zeit rechtfertigten die Beobachtungsergebnisse des jungen Manns den Aufstieg in den Seniorenbereich. Fortan legte er bis heute eine steile Karriere hin. Mit 15 Jahren pfiff Fabian Schneider sein erstes A-Klassen Spiel, nur ein Jahr später kam Schiedsrichter Schneider als hoffnungsvolles Nachwuchstalent in den Bezirksligen des Fußballverbandes Rheinland zum Einsatz. Gerade 17 Jahre jung geworden leitete Fabian Schneider, als bis dato jüngster Schiedsrichter, seine Spiele im Oberhaus des Verbands der Herren-Rheinlandliga. In den vergangenen fünf Jahren merkte auch er, dass mit seinem Aufstieg in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar naturgemäß die Leistungsdichte unter den dort eingesetzten Referees immer dichter wurde. Nichts desto trotz überzeugten seine auf dem Platz gebrachten Leistungen, sodass er zunächst als Linienrichter, später als Haupt-Schiedsrichter in der U17 Bundesliga eingesetzt wurde. Der selbst ausgegebene Meilenstein ist mit Anpfiff zur Regionalligasaison 2018/2019 erreicht.

Über Jahre hinweg wurde der inzwischen im Umkreis als gestandene Persönlichkeit anerkannte Schiedsrichter stets von Familie, Freunden und Schiedsrichterkollegen begleitet. Sein bisheriger Erfolg kommt jedoch nicht von ungefähr, sondern ist Produkt sehr zeitintensiver Bemühungen. „Als Schiedsrichter braucht es über die gesamte Spielzeit hinweg glückliche Entscheidungen“, weiß der Unparteiische. Wie er selber sagt, zahlt kein Fußball-Fan seinetwegen Stadioneintritt. Mit diesem Wissen bestreitet er jedes seiner Spiele und bekennt: „Man darf sich selbst nicht zu wichtig nehmen und in den Mittelpunkt der Geschehnisse stellen. Der Job als Schiedsrichter besteht darin, Fußballspiele nicht selbst zu gestalten, sondern vielmehr, diese im Sinne aller Beteiligten neutral zu leiten.“ Vergessen bleibt oft, dass hinter dem bisher Erreichten, nicht einfach nur ein fußballerisches Grundverständnis, oder etwa das Geschick Menschen führen zu können, steckt. Wegen des zunehmend mehr taktisch geprägten und bedeutend schneller gewordenen Fußballs ist das Trainingspensum von Schiedsrichtern dieser Leistungsklassen schon jetzt nicht zu vernachlässigen. So freut sich der bei der Kreisverwaltung Ahrweiler als Verwaltungsbeamter arbeitende Schiedsrichter letztlich umso mehr, dass sich das harte Training abseits des Sportgeländes mit dem Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse bezahlt gemacht hat. Schon das nächste Zwischenziel vor Augen, kann Fabian Schneider sich ab sofort voller Stolz von landesweit insgesamt über 70.000 Schiedsrichtern zu den 180 besten Unparteiischen Deutschlands zählen.